Jennifer Lehmann – Insights https://insights.tuhh.de/de/ Einblicke in das digitale Experimentierfeld für Lehre und Forschung an der Technischen Universität Hamburg Thu, 06 May 2021 20:28:14 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.17 https://insights.tuhh.de/wp-content/uploads/2018/06/cropped-Flavcon_I_Kusiv-32x32.png Jennifer Lehmann – Insights https://insights.tuhh.de/de/ 32 32 Kniffelix – Eine aufregende Zeit https://insights.tuhh.de/de/blog/projekte/2020/12/15/kniffelix_reflektion/ Tue, 15 Dec 2020 14:36:27 +0000 https://insights.tuhh.de/?p=21537

Kniffelix Reflektions-Bericht des HOOU-Förderungszeitraums 2019/20 für Kniffelix

Das Jahr 2020 ist fast zu Ende, daher ist es nun an der Zeit das Kniffelix-Projekt einmal Revue passieren zu lassen. Der aktuelle HOOU-Förderzeitraum von Kniffelix startete am 01.04.2019 und endet zum 31.12.2020. Eine aufregende Zeit! Gerade auch das Jahr 2020 hat mit der Corona-Pandemie zusätzliche Herausforderungen an alle gestellt, mit denen wohl kaum jemand gerechnet hat. Umso spannender ist es, nun zu sehen, was in diesem Förderzeitraum bei Kniffelix passiert ist. Hierzu wird in diesem Bericht ein Überblick über folgende Themen/Fragen gegeben:

  • Was wurde beantragt?
  • Was wurde erreicht?
  • Was wurde nicht erreicht und warum nicht?
  • Welchen Beitrag hat das Projekt zur HOOU geleistet?
  • Wo sind die Materialien und Lernangebote zu finden?
  • Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Kniffelix ausgewirkt?
  • Fazit
  • Ausblick

Was wurde beantragt?

Im Förderzeitraum 2019/20 sollte der Kniffelix Blog um drei Alltagsrätsel erweitert werden. Diese sollten neue Fachbereiche der TUHH inkludieren. Angedacht waren hierzu:

  • ein Rätsel zum Thema Produktentwicklung, welches den Bereich Maschinenbau allgemeinverständlich in Kniffelix darstellen soll;
  • ein Rätselthema aus dem Bereich Fliegen, welches die Themen Flugzeugbau und Strömungslehre aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen der TUHH thematisiert;
  • und als drittes Rätselthema war das ebenso interdisziplinäre Thema Schwimmen und Sinken angedacht, welches vom Schiffbau bis hin zum Kunststoffrecycling interessante Themen vom Alltag, über die Forschung bis hin zu Berufen und Anwendungen im Alltag betrifft.

Jedes Rätsel sollte dabei Folgendes beinhalten: Videos, Blogbeiträge, Experimentieranleitungen für in der Schule und zu Hause, sowie pädagogisches Begleitmaterial zum Downloaden.

Auch war angedacht, dass zukünftig Schüler_innen/Klassen eigene Kniffelix Rätsel erstellen sollen. Sofern solche Rätsel erstellt werden sollten und dies sehr aufwendig in der Betreuung wäre (Schultermine, Sichten und Korrektur des Materials, Webseitengestaltung), würde ggf. eines der oben beschriebenen Rätselthemen nicht bearbeitet werden.

Des Weiteren sollten die Inhalte des Blogs im Rahmen von Multiplikatoren-Workshops weiterverbreitet und die Betreuungsaktivitäten der Community intensiviert werden. Der Fokus des Projektes sollte in Zukunft immer mehr auch auf dem Community Building und Management liegen. Die Einbindung von Kniffelix in regionalen Schulprojekten und Lehrerfortbildungen sowie die besondere Kennzeichnung mit Kniffelix auf zu einigen Themen vorhandenen regional ausleihbaren Experimentierkisten, sollten zur Reichweitensteigerung von Kniffelix und Erschließung neuer Zielgruppen zunehmend mitbespielt werden.

Darüber hinaus war geplant, dass weitere Kommunikationskanäle, wie etwa die KINDERFORSCHER AN DER TUHH Kanäle auf Facebook und YouTube, bei neuen Kniffelix-Themen bespielt werden. Zudem sollte es einen regelmäßigen Austausch mit der zentralen Kommunikations- und Social Media Beraterin der HOOU geben. Die Social Media Beiträge aus Kniffelix sollten hierbei weiterhin als Zuarbeit für die zentralen Social Media Präsenzen der HOOU dienen.

Was wurde erreicht?

2019 wurde das erste neue Kniffelix Rätsel, das Hubschrauber Rätsel, zum Thema der Produktentwicklung veröffentlicht. Hierin wurde die Wichtigkeit von Zeichnungen in der Produktentwicklung/ im Maschinenbau verdeutlicht und das Zeichnen in 2D und 3D gelernt. 2020 folgten zwei weitere neue Kniffelix Rätsel. Das Flugzeug Rätsel beschäftigt sich mit dem Thema Fliegen, vor allem dem Schwerpunkt und dem Flugverhalten. Das Tragflächen Rätsel beschäftigt sich näher mit Luftströmung und Auftrieb. In jedem Rätsel wurden Videos, Blogbeiträge, Experimentieranleitungen für in der Schule und zu Hause, sowie pädagogisches Begleitmaterial zum Downloaden veröffentlicht. Zusätzlich haben wir zu den drei Rätseln Video-Interviews zur Berufs-und Studienorientierung geführt und veröffentlicht.

Im Rahmen von Lehrer_innen-Fortbildungen und der Fortbildung von Mitarbeiterinnen der Zentralbibliothek haben wir die Inhalte des Blogs weiterverbreitet. Hierbei war es unser Ziel, dass zukünftige Kniffelix-Workshops auch ohne uns durchgeführt werden können. Zusätzlich sind die Kniffelix Rätsel Bestandteil der Schulprojekte Experimentieren und Forscher und Experimentieren Pur der KINDERFORSCHER AN DER TUHH. Seit 2020 wird Kniffelix auch in den MINT4Girls Workshops des Bildungswerk der Wirtschaft für Hamburg und Schleswig-Holstein e.V. verwendet und hierdurch die Reichweite von Kniffelix weiter gesteigert. Hierfür werden die in 2020 neu konzipierten one-way-Experimentier-Sets (zum Pizza Rätsel und zum Flugzeug Rätsel) geliefert. Diese sind gerade in Pandemiezeiten auch für das Home-Schooling besonders geeignet, da sie einzeln verteilt werden können.

Die Betreuungsaktivitäten der Community haben wir durch das Antworten auf Posts, das Geben von weiteren Anregungen, sowie dem Anregen zu Interaktion innerhalb der Community intensiviert. Darüber hinaus wurde das Projekt auf verschiedenen Veranstaltungen, Webseiten, Padlets, etc. vorgestellt, um langfristig vermehrte Nutzung und somit höhere Teilnehmerzahlen zu erreichen und anschließend die Community ausbauen zu können.

Die Experimentierkisten von KINDERFORSCHER AN DER TUHH, zu denen es bereits passende Kniffelix Rätsel gab (Pizza Rätsel, Ketchup Rätsel), haben eine besondere Kennzeichnung zu Kniffelix sowie zusätzliches Informationsmaterial zur Nutzung von Kniffelix erhalten. 2020 wurden außerdem passende Experimentierkisten zum Kniffelix Erde Rätsel erstellt. Zu den neuen Rätseln aus 2019 und 2020 (Hubschrauber Rätsel, Flugzeug Rätsel und Tragflächen Rätsel) gab es bereits Experimentierkisten. Mit den Kniffelix Rätseln wurden somit dazu passende digitale Angebote erstellt. Diese Experimentierkisten sowie die zum Erde Rätsel haben ebenfalls die Kennzeichnung zu Kniffelix und das Informationsmaterial erhalten. Das bedeutet, dass es nun zu allen Kniffelix Rätseln auch passende ausleihbare Experimentierkisten gibt.

Die Kommunikationskanäle Facebook und YouTube von KINDERFORSCHER AN DER TUHH wurden mit Informationen zu den neuen Rätseln bespielt. Zusätzlich wurde ein Instagram-Account (kinderforscher_an_der_tuhh) und ein Twitter-Account (@kinderforscher) angelegt und bespielt. Auf der Kniffelix-Webseite wurde mit dem neuen Menüpunkt „Neuigkeiten“ noch eine weitere Möglichkeit geschaffen, um über Kniffelix zu berichten. Ein regelmäßiger Austausch mit der zentralen Kommunikations- und Social Media Beraterin der HOOU fand statt:

  • Es wurden Newsletter-Beiträge verfasst,
  • an Videodrehs für die Social Media Kanäle der HOOU teilgenommen,
  • weiteren Blogbeiträge auf HOOU.de und Insights veröffentlicht, welche im Newsletter verlinkt wurden,
  • sowie benötigtes Material zur Weiterverbreitung der Social Media Beiträge über Kniffelix von KINDERFORSCHER AN DER TUHH geliefert.

Was wurde nicht erreicht und warum nicht?

Wir haben das angedachte dritte Rätsel zum Thema Schwimmen und Sinken durch das Tragflächen Rätsel ersetzt. Im Thema Schwimmen und Sinken geht es unter anderem um Wasserströmungen. Bevor wir auf Kniffelix zu Strömungen im Wasser kommen, hat es sich jedoch mehr angeboten nach dem Flugzeug Rätsel (Schwerpunkt und Flugverhalten) erst einmal genauer auf Luftströmungen einzugehen, was wir mit dem Tragflächen Rätsel realisiert haben. Eine anschließende Überleitung zu Strömungen im Wasser mit einem neuen Rätsel wird hierdurch erleichtert. Aus diesem Grund haben wir noch kein Rätsel zum Thema Schwimmen und Sinken, sondern erst einmal eines, was das Thema Strömungen einführt, anhand von Luftströ­­­­­mungen.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit zusammenhängenden Schulschließungen sowie dem eingeschränkten Unterricht, war es uns leider nicht möglich zu realisieren, dass auch Schüler_innen/Klassen selbst Rätsel erstellen können. Durch das Wegfallen dieser Idee, konnten wir aber, wie geplant, drei Rätsel erstellen.

Welchen Beitrag hat das Projekt zur HOOU geleistet?

Kniffelix ermöglicht auch Kindern und Jugendlichen einen Zugang zur HOOU. Sie können Neues zu verschiedenen MINT-Themen lernen und einen Einblick in verschiedene Studiengänge und Berufe erhalten. Die Rätsel sind allgemeinverständlich aufgebaut, wodurch das Interesse für Naturwissenschaften bei den Heranwachsenden geweckt werden soll. Hiermit möchte Kniffelix im Rahmen der HOOU dem Nachwuchsmangel im MINT-Bereich frühzeitig entgegenwirken. Durch die Interviews mit Studierenden trägt Kniffelix zur Öffnung der Universität für die Öffentlichkeit bei. Die Kniffelix-Nutzer erfahren mehr über verschiedene Studiengänge und auch, was die einzelnen Personen bewegt hat, ihr Studium zu wählen.

Des Weiteren richtet sich Kniffelix auch an Erwachsenen, besonders an Pädagog_innen, die mit Kindern und Jugendlichen zu MINT-Themen experimentieren möchten. Durch die Nutzung von Kniffelix lernen die Pädagog_innen ebenfalls die HOOU kennen und können dort weitere Lernmaterialien entdecken.

Mit jeder Vorstellung von Kniffelix wurde auch die HOOU bekannter gemacht (auch über die Grenzen Hamburgs hinaus). Kniffelix hat zudem einen Beitrag in der Umsetzung der digitalen Abschlussfeier des NachwuchsCampus geleistet. Hierdurch wurde ermöglicht, dass trotz der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Verbot der geplanten Präsenzveranstaltung sich neben Kniffelix zwei weitere aktuelle HOOU-Projekte (MikiE und Ruvival) der Öffentlichkeit vorstellen können. Auch zwei ehemalige HOOU-Projekt (BiotechAll und MINTsprechen) konnten sich präsentieren und so auch nach der Förderzeit weiter beworben werden.

Wo sind die Materialien und Lernangebote zu finden?

Die Materialien und Lernangebote sind auf der Webseite von Kniffelix zu finden. Die drei neuen Rätsel befinden sich im Bereich „Rätselthemen“:

Die Begleitmaterialien für Pädagog_innen sind im Bereich „Für Pädagogen“ zu finden.

Neben der Kniffelix-Webseite sind die drei neuen Rätsel ebenfalls als Lernangebote auf der HOOU-Plattform veröffentlicht:

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Kniffelix ausgewirkt?

Wie bereits erwähnt, kam dieses Jahr eine unvorhergesehene Herausforderung auf uns alle zu: die Corona-Pandemie. Wie ist Kniffelix damit umgegangen und was hat das für das Erfüllen der Förderung bedeutet? Stolz können wir sagen, dass wir trotz aller Umstellungen und Veränderungen in dieser Zeit unser Ziel erreichen konnten. Der Umzug ins Homeoffice forderte einige Kreativität und Motivation, Neues auszuprobieren und andere Wege zu gehen. Genau mit dieser Kreativität und Motivation haben wir es geschafft, auch mit den veränderten Voraussetzungen das umzusetzen, was wir geplant haben. Einen detaillierteren Überblick darüber, wie sich die Arbeitsprozesse in der Rätsel-Erstellung durch Corona verändert haben, gibt es im Insights-Bericht “Neues Kniffelix Rätsel im Corona-bedingten Home-Office: Wie kann das klappen?” Unserer Kniffelix-Community haben wir ebenfalls einen kleinen Blick hinter die Kulissen gegeben, wie im Homeoffice neue Rätsel erstellt werden konnten: Hinter den Kulissen

Fazit

Der Förderzeitraum war eine spannende und interessante Zeit, auch mit den neuen Herausforderungen. Kniffelix hat in dieser Zeit wertvolle neue Lernangebote und Materialien veröffentlichen können. Außerdem konnte die Reichweite von Kniffelix gesteigert werden, unter anderem durch neue Kooperationspartner.

Wir möchten uns hiermit noch einmal herzlich bei der HOOU bedanken, dass Kniffelix für diesen Förderzeitraum ausgewählt wurde. Es freut uns, dass wir so einen weiteren Beitrag zur HOOU leisten konnten. Auch die Zusammenarbeit mit dem HOOU-Team sowie den anderen HOOU-Projekten an der TUHH, der stetige Austausch und das gegenseitige Unterstützen hat viel Freude bereitet ebenso wie das Kennenlernen der HOOU-Projekte der anderen Hochschulen.

Ausblick

Hier noch ein kleiner Ausblick für die Zeit nach der HOOU-Förderung: Wir haben bereits in zwei BMBF Forschungsanträgen Kniffelix als Kommunikationsplattform der aktuellen Forschung inkludiert und diese eingereicht. Hier warten wir auf die Rückmeldung bzw. Bewilligung der BMBF Anträge, um Kniffelix weiterzuentwickeln. Darüber hinaus ist Zentralbibliothek dabei, Kniffelix Angebote einzurichten.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Jennifer Lehmann

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The aim of the project is to create a digital collaborative learning environment in which students of TUHH and NCKU collaborate on challenges of sustainable nature-based coastal protection in times of a changing climate.

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Neues Kniffelix Rätsel im Corona-bedingten Home-Office: Wie kann das klappen? https://insights.tuhh.de/de/blog/hooutuhh/2020/08/11/neues-kniffelix-raetsels-im-corona-bedingten-home-office-wie-kann-das-klappen/ Tue, 11 Aug 2020 13:25:04 +0000 https://insights.tuhh.de/?p=21287

Die Erstellung eines neuen Rätsels auf Kniffelix – das Flugzeug Rätsel – stand an und dann kam Corona … Das bedeutete den Umzug ins Home-Office, wodurch sich einige Änderungen, vor allem für die Videoproduktion, ergeben haben. Plötzlich gab es nicht mehr die Möglichkeit, gemeinsam mit Stephan Dublasky aus dem HOOU-Team an verschiedenen Drehorten zu filmen. Die Videos mussten nun zu Hause entstehen, mit der Technik und sonstiger Ausstattung, die man zu Hause finden konnte. Das Spannende daran war, zu sehen, wieviel Kreativität doch in so einer Situation zutage kommt. Für Kniffelix bedeutete diese Veränderung, einfach mal wieder Neues auszuprobieren. Und auch zu unserem Projekt Kniffelix passte diese Umstellung hervorragend, denn bei Kniffelix geht es in den Rätseln darum, dass man auch mit Dingen, die man zu Hause hat, experimentieren kann. Wenn wir das in unseren Experimenten in den Rätseln machen, warum dann nicht auch einmal für die Erstellung der Rätsel? Der gewohnte Prozess, dass Stephan die Videos filmt und den Videoschnitt übernimmt, war nicht mehr vorhanden. Nun musste ich das alles im Homeoffice selbst verwirklichen. Also Ärmel hochkrempeln und alles Mögliche ausprobieren: Womit klappen die Videos besser – mit dem Handy, dem Tablet oder doch dem Laptop über Zoom? Oh, bei Zoom kann man sogar virtuelle Hintergründe einstellen … Wie gut funktioniert das eigentlich? Und wie drehe ich überhaupt Videos von mir, wenn plötzlich kein Stephan mehr da ist, um die Kamera zu halten!? Und das Licht … Ja, auch da war Ausprobieren angesagt. Klappt es besser ohne Licht, oder mit dem Deckenlicht. Oder doch noch einmal ein paar kleine Lampen und die Schreibtischlampe zusammensuchen und rundherum platzieren? Und der Ton? Nehme ich einfach über die integrierten Mikrofone der Geräte auf, oder nutze ich ein Headset? Wenn es ein Headset sein soll, reicht ein Einfaches vom Handy zum Telefonieren oder ist ein Gamer-Headset mit richtigem Mikrofon besser? Und dann zum ersten Mal Videos selbst schneiden. Spannend …

Da diese Zeit wirklich sehr aufregend war, möchte ich in diesem Bericht einen Einblick geben, wie diese Umstellung war und was ich für uns herausgefunden habe.

Bildhintergrund:

Für den Hintergrund eines Fotos war ein wenig Kreativität gefragt. Im Büro haben wir dunkelblaue Pappe für solche Vorhaben, da ich diese aber im Homeoffice nicht zur Verfügung hatte, habe ich kurzerhand eine Isomatte als Ersatz genommen. Da ich den Flieger für ein Quiz fotografieren musste, als er aufgehängt war, brauchte ich die Isomatte als Hintergrund an der Wand. Also habe ich sie mit Klebestreifen an die Wand geklebt und da die Matte relativ schwer ist, habe ich noch weiteren Halt erzeugt, in dem ich sie zwischen Wand und einem Stuhl eingeklemmt habe. So sahen die Konstruktion und das Ergebnis aus:

Videodrehs:

Arbeitsplatz filmen:

Fangen wir doch gleich einmal mit der Frage an, wie ich meinen Arbeitsplatz filmen kann, um meine Bastelschritte aufzunehmen, ohne ein Stativ zu haben. Die kreative Lösung, die dabei herauskam, habe ich gleich einmal für unsere Kniffelix Community aufgenommen, damit wir einen Blick hinter die Kulissen geben können. Das Video möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten.

Als ich am Schwerpunkt meines Fliegers für das Rätsel arbeiten und das Ganze filmen wollte, brauchte ich eine andere Stativ-Konstruktion. Da kamen mir die Klimmzugstange, zwei Stühle, eine Holzkiste und etwas, um das Handy anzulehnen, wie gerufen. Heraus kamen dabei diese Konstruktion und folgendes Ergebnis:

Sprecherin filmen:

Und dann brauchte ich noch eine Lösung, um mich selbst zu filmen, ohne die Kamera, wie bei einem Selfie, immer festhalten zu müssen.

Lösung 1: Zoom-Meeting mit mir selbst

Beim Zoom-Meeting mit mir selbst habe ich gleich auch einmal die Option des virtuellen Hintergrunds getestet. Schließlich handelt es sich um ein Flugzeug Rätsel, warum also immer nur eine weiße Wand im Hintergrund haben, wenn man auch Tragflächen und Wolken haben kann!?

Dabei sind mehrere Schwierigkeiten aufgetreten. Ich bin Brillenträgerin und der Bildschirm hat sich immer in meiner Brille gespiegelt. Außerdem musste ich feststellen, dass es tatsächlich ganz schön schwer ist, die ganze Zeit nur zur Kamera zu gucken, wenn man immer etwas Bewegendes im Augenwinkel auf dem Bildschirm sieht. Bei den ersten Aufnahmen sind meine Augen daher immer wieder kurz zum Bildschirm gehuscht. Der Schmierzettel, der neben mit lag, kam da wie gerufen. Ich habe also den Bildschirm einfach mit einem Zettel abgedeckt. So war das Problem der Spiegelung in meiner Brille gelöst und ich war nicht mehr davon abgelenkt, dass sich etwas auf dem Bildschirm bewegt.

Diese Option habe ich allerdings im Rätsel nur einmal verwendet, da ich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis war. Durch den virtuellen Hintergrund musste ich sehr stillsitzen und konnte nicht gestikulieren, da dann teilweise der Hintergrund verschwand oder ich z.B. beim Winken keine Finger hatte. Dadurch wirkten die Aufnahmen steif und nicht sehr animierend und motivierend. Hinzu kam, dass die Videoqualität über Zoom auch nicht optimal ist. Es war ein toller Test, wurde aber für das weitere Vorgehen in der Videoproduktion der Missionsvideos verworfen. Die einzige weitere Stelle im Rätsel, bei der Zoom zum Einsatz kam, war unser Interview für den Exkurs zur Berufs- und Studienorientierung. Ein persönliches Treffen war aufgrund von Corona in der Zeit nicht möglich, also hat Pia, unsere studentische Hilfskraft, einfach ein Interview per Zoom geführt. Probleme beim Ton aufgrund der Verbindung haben wir gelöst, in dem wir an den entsprechenden Stellen Untertitel eingefügt haben.

Lösung 2: Eine Stativ-Konstruktion für das Filmen mit Handy oder Tablet bauen

Für das Filmen mit dem Handy oder dem Tablet habe ich mir Sitzplätze in der Wohnung gesucht und dann verschiedene Dinge davor gestapelt, worauf ich die Geräte stellen konnte. Das Ganze sieht natürlich nicht so schick aus wie ein Stativ, aber funktioniert hat es trotzdem. Ich habe mehrere Orte und Konstruktionen zum Drehen genutzt. Angefangen hat alles in einer kleinen Ecke in meinem Wohnzimmer. Ich habe es mir auch dem Boden gemütlich gemacht und einen kleinen Hocker aufgebaut, worauf ich mein Handy gestellt habe. Hier einmal die Konstruktion und das Ergebnis:

Für Aufnahmen auf dem Sofa wurde fleißig gestapelt: mit einer Holzkiste, Büchern und etwas zum Anlehnen des Tablets.

Bei einigen Aufnahmen hatte ich dann aber auch das Glück, dass ich Unterstützung hatte und von jemandem mit dem Handy gefilmt wurde.

Licht:

Beim Licht war es ganz unterschiedlich: Je nachdem in welchem Raum ich gedreht habe, wie das Wetter war und welche Uhrzeit wir hatten, brauchte ich mehr oder weniger Licht. Bei Aufnahmen auf einem Sessel sitzend mit Fenstern seitlich von mir und im Flur war es meist nötig, sowohl das Oberlicht anzumachen als auch die Schreibtischlampe zu mir strahlen zu lassen und teilweise noch ein bis zwei weitere kleine Lampen dazuzustellen. Dabei war natürlich wieder wichtig, darauf zu achten, dass sich die Schreibtischlampe nicht in der Brille spiegelt. Im Wohnzimmer ging es meist wunderbar ohne zusätzliches Licht.

Ton:

Beim Ton habe ich anfangs einige Probeaufnahmen gemacht. Ich habe die integrierten Mikrofone vom Laptop und Handy, ein Handy-Headset und ein Gamer-Headset getestet. Am besten hat das Gamer-Headset abgeschnitten, da der Ton hier am wenigsten blechern war. Ein Nachteil mit dem Gamer-Headset war allerdings, dass die Aufnahmen mit dem virtuellen Hintergrund bei Zoom Probleme bereitet haben. Das Headset war zum Teil nicht sichtbar oder hat dafür gesorgt, dass der Laptop es an einigen Stellen nicht mehr geschafft hat, den virtuellen Hintergrund einzublenden. Außerdem war das Gamer-Headset auch sehr groß und die Aufnahmen sahen einfach nicht so natürlich aus, wie wir es sonst bei einem kleinen angesteckten Mikrofon gewohnt sind. An zweiter Stelle folgte das Handy-Headset. Hierbei habe ich auch getestet, wie die Aufnahmen klingen, wenn man das Headset nicht im Ohr hat, sondern das Mikrofon an den Kragen steckt, wie ein kleines extra Mikrofon. Das Feststecken passierte dann auch wieder mit Dingen aus dem Haushalt – Haarklammern …

Die Aufnahmen waren vom Klang her auch mit der angesteckten Variante gar nicht schlecht. An dritter Stelle kam das integrierte Mikrofon des Handys. Die blechernsten Aufnahmen entstanden mit dem Mikrofon des Laptops. Es war sehr spannend das auszutesten, jedoch waren sich diese Versuche am Ende leider doch unnötig. Während der Videoaufnahmen stellte sich heraus, dass ich teilweise zu weit weg von den Geräten sitzen musste und somit kein Headset anschließen konnte. Da die Aufnahmen mit dem integrierten Mikrofon vom Handy im Großen und Ganzen aber auch in Ordnung waren (man konnte alles gut verstehen), habe ich diese Variante genutzt. Für die Videoaufnahmen hatte ich ja bereits festgestellt, dass die Aufnahmen über ZOOM nicht optimal waren, und sich das Handy besser eignete. Das war sowohl für das Video als auch für den Ton zutreffend. Damit die Tonaufnahmen alle einheitlich waren, fiel das Gamer-Headset auch für reine Tonaufnahmen raus. Ich habe auch diese mit dem Handy aufgenommen. Auch wenn natürlich die richtigen Mikrofone zum Anstecken besser sind, hat das Handy dennoch seinen Zweck für dieses Rätsel erfüllt.

Videoschnitt:

Neben der Umstellung, dass ich die Videos selbst drehen musste, folgte dann noch, dass auch der Videoschnitt diesmal in meinen Händen lag. Ich hatte nach verschiedenen Programmen geschaut, habe mich dann aber für iMovie entschieden, da in unserem Team damit schon gearbeitet wurde. So wusste ich, dass bei Problemen Unterstützung aus dem Team möglich gewesen wäre und bei Zeitdruck auch andere Teammitglieder beim Videoschnitt hätten helfen können. Beim Videoschnitt habe ich dann gemerkt, dass man darauf achten muss, die Lautstärken der verschiedenen Aufnahmen im Video anzupassen. Ich habe verschiedene Übergänge genutzt und gelernt, wie man Titel einblendet. Außerdem habe ich herausgefunden, wie man mit png-Dateien zum Beispiel Pfeile einblenden kann, um auf bestimmte Dinge im Video hinzuweisen. Und auch die Zeitraffer- und Zeitlupen-Funktionen waren sehr nützlich. Natürlich war auch der Videoschnitt weniger professionell als in den Videos, die Stephan für uns geschnitten hat, aber es war ein reines learning by doing und die Ergebnisse konnten sich trotzdem sehen lassen.

Fazit:

Mein Fazit aus diesem Experiment ist, dass nicht immer alles ganz professionell ablaufen muss. Wie man sieht, kann man auch mit einfachen Mitteln aus dem Haushalt tolle Dinge entstehen lassen. Die Umstellungen ins Homeoffice durch Corona haben uns im Team gezeigt, wieviel Dinge mit Kreativität lösbar sind. Man muss einfach anfangen und wird überrascht, wie viel Neues entsteht und wieviel Kreativität doch in jedem steckt. Es war eine tolle Erfahrung, die Rätsel-Erstellung einmal ganz anders angehen zu müssen. Ganz nach dem Motto „Kniffelix lässt sich von Corona nicht aufhalten“.

Links zum Kniffelix Flugzeug Rätsel:

Das Flugzeug Rätsel ist auf www.kniffelix.de zu finden (direkt zum Rätsel geht hier).

Außerdem ist das Rätsel als Lernangebot auf www.hoou.de zu finden (direkt zum Lernangebot geht es hier).

 

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Die Entstehung des Hubschrauber Rätsels – ein Erfahrungsbericht https://insights.tuhh.de/de/blog/hooutuhh/2020/04/07/hubschrauber-raetsel/ Tue, 07 Apr 2020 15:50:48 +0000 https://insights.tuhh.de/?p=19809

Startpunkt

Kniffelix ist das digitale Angebot von KINDERFORSCHER AN DER TUHH, welches im Rahmen der Hamburg Open Online University (HOOU) realisiert wird. Es handelt sich um einen Mitmach-Experimentierblog, auf welchem Kinder und Jugendliche kniffelige Alltagsrätsel unter die Lupe nehmen können. Im Rahmen von spaßigen, kurzen Geschichten (den einzelnen Kniffelix Rätseln) möchten wir zeigen, dass unser Alltag voller spannender Phänomene ist, denen man ganz einfach auf den Grund gehen kann. Wir möchten unsere jungen Nutzer dazu anregen, Alltagsbeobachtungen zu hinterfragen und ihre Hintergründe aufzudecken. Nach den Rätseln Pizza, Ketchup und Erde, sollte nun ein neues Rätsel folgen: das Hubschrauber Rätsel. Mit mir als neuer Mitarbeiterin ging es dann in die Planung des neuen Rätsels.

Brainstorming – grobe Planung

Nachdem ich Mitte April 2019 neu ins Team kam und mir einen ausgiebigen Überblick über die bisherigen Rätsel geschaffen hatte, ging es mit der Planung des neuen Hubschrauber Rätsels auch schon los. KINDERFORSCHER AN DER TUHH hatte bereits Experimentierkisten zum Thema Hubschrauber, die sich Schulen ausleihen können. Der Inhalt dieser Experimentierkisten sollte nun auch digital seinen Platz auf Kniffelix finden.

Bevor ich also mit der detaillierten Planung des Rätsels begann, habe ich mir zuerst die Experimentierkisten genauer angesehen. Ich habe mir die Lehreranleitungen durchgelesen, die Aufgaben angeschaut und natürlich auch selber durchgeführt.

Bild 1: Hubschrauber Experimentierkiste von KINDERFORSCHER AN DER TUHH

In dieser Experimentiereinheit geht man zuerst der Frage nach, was man braucht, um von der Idee im Kopf (z.B. einem Hubschrauber) zum Produkt zu kommen, nämlich Zeichnungen. Man erfährt, was 2D und 3D bedeutet und wer technische Zeichnungen erstellt. Anschließend baut man ein Hubschrauber Modell und zeichnet dieses in 2D (Vorder-, Seitenansicht und Draufsicht) und in 3D (isometrische Perspektive).

Bild 2: Kniffelix Hubschrauber-Modell aus Lego
Bild 3: Kniffelix Hubschrauber-Zeichnungen in der Vorder- und Seitenansicht sowie der Draufsicht
Bild 4: Kniffelix Hubschrauber-Zeichnung in der isometrischen Perspektive

Anschließend habe ich mir in Anlehnung an die bisherigen Rätsel und die Hubschrauber-Experimentierkisten überlegt, wie das Hubschrauber Rätsel grob aufgebaut werden soll. Dazu gehörte unter anderem die Planung der Anzahl der Missionen im Rätsel sowie die Anzahl der Teile pro Mission. Parallel dazu entstand die grobe Planung der Videos. Hierzu habe ich mir folgende Fragen gestellt:

  • Was soll inhaltlich über Videos transportiert werden?
  • In wie viele einzelne Videos soll dieser Inhalt aufgeteilt werden?
  • Wie kann ich diesen Inhalt gut vermitteln?
  • Welche Arten von Videos sind dafür sinnvoll? (Z.B. Einleitungsvideo mit Bezug zum Alltag, Video vom Bau eines Hubschrauber-Modells, Erklärvideos, Interviews)
  • Wie sind die einzelnen Videos aufgebaut?
  • Wer soll an den Videos mitwirken, z.B. wen möchte ich zur Berufs- und Studienorientierung interviewen?
  • Welche Drehorte sollen genutzt werden?

Nehmen wir als Beispiel das Intro-Video, also eine Einleitung in das Rätsel. Es soll die Verbindung zum Alltag der Kinder und Jugendlichen schaffen und eine einleitende Fragestellung geben. Im Hubschrauber Rätsel ist es die Beobachtung eines Hubschraubers mit der anschließenden Frage, wie ein solches Produkt eigentlich entstehen kann. Nachdem die Inhalte der Videos grob geplant waren, habe ich mich mit Stephan, unserem Videoproduzenten der HOOU, zusammengesetzt und mein Vorhaben besprochen. In einem intensiven Brainstorming inklusive Recherche haben wir einige Ideen für den Drehort des Intro-Videos gesammelt. Wir sind dabei auf Modellflugplätze gestoßen, die eine tolle Möglichkeit bieten, die Faszination für Hubschrauber mit dem spielerischen Aspekt von Modellhubschraubern zu verbinden. Ich habe schnell einen Hubschrauber-Modell-Flugplatz (HELI-CLUB-HAMBURG e.V.) gefunden, der großes Interesse hatte, uns in diesem Projekt zu unterstützen. Der Ansprechpartner am Flugplatz hat sich um einen Interviewpartner für uns gekümmert, mit dem wir auch die Flugszenen aufnehmen konnten. Ein weiteres Mitglied des Flugplatzes hat für uns 3D-Videos erstellt. Es war sehr schön zu sehen, wie engagiert auch die Öffentlichkeit mitgearbeitet hat.

Darüber hinaus mussten grobe Inhalte für die Missionstexte, Quizze, Aufträge und Community-Beiträge geplant werden. Außerdem habe ich eine erste Liste für benötigte Bilder angefertigt. Nachdem ich das Brainstorming mit der groben Planung beendet hatte, waren die einzelnen Arbeitspakete erkennbar, die es für die Erstellung des Rätsels brauchte. Ich habe daraufhin entsprechend einen Meilensteinplan erstellt, um den zeitlichen Ablauf zu planen.

Nun ging es ans Eingemachte

Was ich in den einzelnen Arbeitspaketen gemacht habe, möchte ich im Folgenden zeigen.

Videoproduktion

Für die Videoproduktion habe ich mir alle Materialien zusammengesucht, die ich zum Dreh brauchte. Für die Videos, in denen nur ich spreche, habe ich mir Skripts geschrieben und den Text gelernt. Für Videos, in denen ich jemanden interviewe, habe ich mir einige Fragen überlegt, die ich eventuell stellen könnte. Diese Fragen habe ich den Interview-Partner*innen vorab zur Verfügung gestellt und sie haben sich Gedanken darüber gemacht, wozu sie etwas sagen könnten. Sie hatten auch die Möglichkeit, Dinge zu ergänzen, die sie als wichtig erachten. Bevor wir die Interviews gedreht haben, habe ich mich jeweils kurz mit dem/der Interviewpartner*in zusammengesetzt und besprochen, worüber wir uns unterhalten werden. Das hat einerseits die Anspannung etwas genommen und andererseits kamen wir so teilweise während des Drehs sehr flüssig durch den Dialog, ohne dass z.B. auf eine Frage keine Antwort gewusst wurde.

Das Filmen hat Stephan übernommen. Nach den Drehs hat er ebenfalls die Videos geschnitten und mit Musik hinterlegt. Für einige der Videos habe ich noch Texte eingesprochen und Bilder gesendet, die er dann eingearbeitet hat.

Erstellung der einzelnen Texte

Nach dem Brainstorming mussten die Texte für die Missionen und die Community-Beiträge ausformuliert werden. Das Ganze sollte in einer einfachen Sprache sein, die für Kinder und Jugendliche gleichermaßen gut verständlich ist. Wichtig war außerdem, dass die Texte motivierend formuliert sind.

Materialerstellung

Es mussten einige Materialien erstellt oder bearbeitet werden. Ich habe die Logos auf den Arbeitsblättern aus den Experimentierkisten für Kniffelix angepasst und neue Dokumente erstellt. Dies waren zum Beispiel Schablonen für den Modellbau (wenn man kein Lego verwenden kann oder möchte) und ein Keksrezept (falls man den Keks-Hubschrauber aus einem unserer Videos nachbauen möchte). Darüber hinaus habe ich die benötigten Fotos für die Missionen, die Community-Beiträge, die Quizze und Videos selber gemacht oder gesucht.

Im Rahmen der HOOU sollen die Projekte Open Educational Ressources (OER, also freie Bildungsmaterialien) produzieren. Da das Ziel von OER unter anderem ist, dass diese auch verbreitet und weiterverarbeitet werden können, war es mir ein großes Anliegen, neben der Erstellung eigener OER nach entsprechenden Materialien zu suchen, die wir in unserem Rätsel mit einbinden können. Das waren unter anderem Bilder, aber auch ein Tutorial, in welchem das Zeichnen in der isometrischen Perspektive Schritt für Schritt gezeigt wird. Diese Materialien habe ich dann unter Nennung der entsprechenden Lizenz eingebunden.

Bild 5: “Atlanta GA 1963” by davecito is licensed under CC BY 2.0

Erstellung des Rätsels in WordPress

Bevor nun alles auf der Kniffelix-Webseite eingearbeitet werden konnte, musste ich mich mit WordPress vertraut machen, da ich vorher noch nie eine Webseite erstellt habe. Das war jedoch einfacher als vermutet. WordPress ist relativ selbsterklärend. Ich habe schnell herausgefunden, dass für ich die einzelnen Missionen Seiten und für die Communities, in denen die Kinder und Jugendlichen kommentieren können, Beiträge erstellen musste. Ich habe dann die benötigten Seiten und Beiträge erstellt und mit den bereits vorhandenen Inhalten (z.B. Texte, Bilder) gefüllt oder Platzhalter eingefügt, wo etwas fehlte.

Es gab nur einige Einstellungen, die dann doch etwas kniffeliger waren, zum Beispiel, wie ich das Aufklapp-Menü erweitere, in dem es Teaser zu den einzelnen Rätseln gibt.

Bild 6: Ausklapp-Menü mit Kurzinfos zu den einzelnen Kniffelix Rätseln

Nach etwas Suchen habe ich es dann aber herausgefunden. Ich musste hierfür in WordPress zum Menüpunkt „Accordions“ gehen und dann auf den Reiter „Content“. Dort konnte ich einen neuen Eintrag hinzufügen und sowohl den Text als auch die Bilder einfügen.

Bild 7: WordPress Menüpunkt “Accordions”
Bild 8: Im WordPress Menüpunkt “Accordions” können unter dem Reiter “Content” sowohl Texte als auch Bilder eingefügt werden.

Erstellung der Quizze

Um dem Hubschrauber Rätsel auch immer wieder einen spielerischen Aspekt zu liefern, sollten verschiedene Quizze integriert werden. Nachdem ich mir die Möglichkeiten von H5P angeschaut habe, habe ich mir überlegt, welche Art von Quiz ich wo platzieren möchte. Ich habe Fragen sowie Antwortmöglichkeiten oder Lösungen formuliert und alle benötigten Bilder zusammengestellt. Zeichnungen, die wir per Hand erstellt haben, habe ich gescannt und ausgeschnitten. Die Quizze habe ich dann mit H5P über ein Plug-in direkt in WordPress erstellt und an den entsprechenden Stellen eingebunden.

Bild 9: Kniffelix-Quiz zu 2D und 3D Ansichten

Feedback einholen und Erproben

Als das Rätsel fast fertig war, konnten wir im September in zwei Workshops für Schüler*innen der 5. und 6. Klasse zum Erde Rätsel eine Sneakpreview zum Hubschrauber Rätsel geben. Die Schüler*innen haben sich das Intro-Video angesehen und ihr Feedback dazu gegeben. Ebenso haben wir das neue Rätsel auf einer Lehrerfortbildung im September vorgestellt. Wir haben Fragen dazu beantwortet, Unklarheiten beseitigt und Verbesserungsvorschläge eingeholt. Verbesserungsvorschläge waren zum Beispiel, dass das Intro-Video an einer Stelle gekürzt und die Fragestellung in einem der Quizze anders formuliert werden sollte. Beides haben wir im Anschluss an die Lehrerfortbildung korrigiert. Außerdem haben wir nachgefragt, ob die Lehrer*innen das Rätsel in ihrem Unterricht nutzen würden.

Kurz nach der Veröffentlichung des Hubschrauber Rätsels konnte es bereits im Oktober in einem Workshop für Schüler*innen der 4. Klasse im Rahmen des Seitenstark Medientags in Erfurt getestet werden. Wir bekamen so direkte Rückmeldung der Kinder und auch der Lehrerin, die den Workshop begleitet hat. Die Schüler*innen hatten im Workshop die Möglichkeit, mit Tablets ihre Arbeitsergebnisse zu fotografieren und auf Kniffelix zu posten. Sie hatten großen Spaß daran, so aktiv an der Website teilnehmen zu können. Ein ganz besonderes Highlight war dabei, dass sie auch hinter die Kulissen schauen konnten, was passiert, wenn sie einen Kommentar schicken. Sie haben gesehen, wie die Kommentare bei uns in WordPress ankommen, um geprüft zu werden. Sie konnten so am Entscheidungsprozess, ob ein Kommentar freigeschaltet werden darf oder nicht, teilnehmen. Das hat die Schüler*innen noch einmal mehr dafür sensibilisiert, was sie von sich selber preisgeben dürfen und wie sie mit anderen umgehen. Im Januar haben wir einen weiteren Workshop in einer Schul-AG mit Schüler*innen aus 3. und 4. Klassen durchgeführt. Nachdem sie das Hubschrauber Rätsel kennengelernt und Quizze am Smartboard ausprobiert hatten, haben sie gemeinsam zwei Kommentare gepostet. Auch hier gab es einen Blick hinter die Kulissen.

Highlights

Es waren ganz besondere Highlights, zu sehen, wie motiviert und hilfsbereit einige Personen aus der Öffentlichkeit am Projekt mitwirken, und auch, wie sich die Kniffelix-Community entwickelt. Ziel in dieser Projektlaufzeit ist es unter anderem, die Community-Betreuung und somit auch die Teilnahme an der Community zu erhöhen. Einige der Kinder sind auch noch einige Zeit nach den Workshops weiter im Community-Bereich präsent und posten Kommentare oder Fotos Ihrer Ergebnisse. Außerdem arbeiten sie sich nach und nach auch durch die anderen Rätsel. Es entsteht mittlerweile ein schöner Austausch in der Community. Es werden zum Beispiel Fragen an die Community gestellt, was für ein Material für das Modell benutzt werden soll, und es gibt dann Rückmeldungen aus der Community dazu. Die erhöhte Betreuung der Community, in dem ich auf viele der Post antworte, führt ebenfalls dazu, dass die Teilnehmer immer wieder in die Community-Beiträge zurückkehren und wiederum antworten.

Hürden

Hürden gab es im Projekt natürlich auch. Zum einen hat das Schneiden der Videos aufgrund von anderen Aufgaben des Videoproduzenten länger gedauert als geplant, wodurch sich die Veröffentlichung des Rätsels verzögert hat. Nachdem alle Videos dann fertig waren, die ich für die einzelnen Missionen brauchte, habe ich das Rätsel veröffentlicht. Die Interviews für den Exkurs des Rätsels fehlten zu dem Zeitpunkt noch, jedoch habe ich diese bereits in der Missionsübersicht angekündigt.

Bild 10: Ankündigung des Exkurses im Hubschrauber Rätsel

Eine weitere Hürde für den Exkurs waren die langen Wege bis zur Genehmigung, dass wir das Interview mit einer Firmenmitarbeiterin veröffentlichen dürfen. Dies war ein großer Unterschied zu den Interviews mit den Student*innen. Dort brauchten wir nur die Genehmigung des Studenten / der Studentin. Im Interview mit der Firmenmitarbeiterin mussten wir einerseits ihre Genehmigung einholen, was sehr schnell ging, aber andererseits auch die der Firma. Hier mussten mehrere Personen aus der Unternehmensführung Rückmeldung geben. Dies hat einige Zeit gedauert. Nachdem wir die Rückmeldung hatten, welche Änderungen vorgenommen werden sollen, haben wir das Video entsprechend angepasst und erneut zur Genehmigung versandt. Auch hier hat die finale Genehmigung wieder einige Zeit in Anspruch genommen, sodass wir das Interview erst im Februar veröffentlichen konnten. Aber auch hier habe ich das Interview bereits im Voraus auf der Homepage angekündigt.

Bild 11: Ankündigung eines weiteren Interviews im Exkurs des Hubschrauber Rätsels

Fazit

Zuerst einmal sei gesagt, dass es einen riesen Spaß gemacht hat, das Hubschrauber Rätsel zu erstellen. Und darüber hinaus habe ich in diesem Projekt auch noch viel gelernt. Dies ging von der Nutzung von WordPress über das Planen von Videodrehs bis zu praktischen Erfahrungen im Entwicklungsprozess. Ich weiß nun, für welche Dinge ich mehr Zeit einplanen muss, wo Hürden sind und wie ich diese minimieren kann. All diese Erfahrungen werden mir die Erstellung des nächsten Rätsels erleichtern. Eine neue Herausforderung für das nächste Rätsel stellt nun die aktuelle Situation durch die Ausbreitung des Corona-Virus. Ich bin gespannt, wie wir diese Hürde meistern werden und welche tollen neuen Ideen für das nächste Rätsel aufgrund der veränderten Prozesse im Arbeitsalltag entstehen.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Jennifer Lehmann.

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